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10 Tipps für die Auswahl der richtigen Wärmepumpe und Wärmequelle für den Neubau!

Steht die Entscheidung an, welches Heizsystem im geplanten Neubau zum Einsatz kommen soll, wird die Wärmepumpe trotz steigender Energiepreise häufig als Alternative zur „Gasbrennwert-Solar-Kombination“ gewählt. Auch das Thema Eigenverbrauchssteigerung begünstigt in Verbindung mit einer PV-Anlage sicher die Entscheidung für eine Wärmepumpe. Doch Achtung ist geboten, da nicht jeder Installateurbetrieb Erfahrung im Umgang mit dieser Technik hat und sich bereits bei der Auslegung oder der Wahl des richtigen Systems Fehler einschleichen, die zu höheren Verbrauchskosten und uneffizienten Anlagen führen. Beachtet man die nachfolgenden Empfehlungen kann man die gröbsten Fehler ausschließen…

  1. Die Wärmequelle mit dem höchsten, möglichst beständigen Temperaturniveau ist zu bevorzugen (z. B. Tiefensonden)
    • größer 25 kW >> Verfügbarkeit von Grundwasser als Wärmequelle prüfen!
    • Luft als Wärmequelle wäre als die günstigste Variante zu bezeichnen, doch hat sie ihre Nachteile und daher sollte sie nicht von Beginn an favorisiert werden.
  2. Komfortansprüche sind bei der Auslegung und Auswahl der Wärmequelle zu berücksichtigen (z. B. passive Kühlung im Sommer)
  3. Flächenheizsysteme (Fußboden-, Wand- oder Deckenheizung) sind die beste Wahl, beispielsweise von Uponor
    • mit möglichst niedriger Vorlauftemperatur,
    • als Nassverlege-System (Speicherwirkung!)
    • Kombination aus verschiedenen Flächensystemen kann sinnvoll sein!
  4. Die Wärmepumpe sollte jederzeit nur die Leistung und Vorlauftemperatur liefern, die auch bei der jeweiligen Anwendung benötigt wird (Warmwasser- oder Heizbetrieb)
    • bedingt leistungsgeregelte Verdichter
    • Dadurch verringert sich auch die Belastung der Wärmequelle!
    • Eine gleitende Vorlauf-Temperatur verbessert dazu die Jahresarbeitszahl
  5. Der Heizkreis wird als Direktheizkreis (möglichst ohne Mischer und Stellglieder) ausgeführt. Bei Heißgasnutzung und Frischwassersystem muss allerings ein Mischer vorgesehen werden, wenn der Frischwasserspeicher (Heizwasser führend) unterhalb einer Schichttrennplatte auch eine Pufferfunktion erfüllt. Im Zweifelsfall bietet sich immer die getrennte Aufstellung von Warmwasserbereiter und Heizungspuffer an.
  6. Die Ladepumpe sollte gleichzeitig als Heizkreispumpe genutzt werden (Hocheffizienz-Pumpen sind mittlerweile Standard). Damit kommt die Rücklauf Temperatur „ungefiltert“ am Verdampfer der Wärmepumpe an und diese kann ihre Leistung daher besser anpassen!
  7. Sofern ein Pufferspeicher unverzichtbar ist (Sperrzeiten des EVU oder Gewährleistung der Mindestlaufzeit), ist eine Über- dimensionierung in jedem Fall zu vermeiden!
  8. Warmwasser sollte möglichst nie über einen Kombispeicher (z. B. Tank im Tank), sondern stets über einen separat aufgestellten Speicher bereitgestellt werden.
    • Ausnahmen bilden hierbei sogenannte Frischwasser-Systeme in Verbindung mit einer parallelen Heißgas-Auskopplung für die Warmwasserbereitung!
    • Hierbei ist jedoch ein Mischer unbedingt erforderlich!
    • Es können Nachteile bei der Effizienz auftreten!*
  9. Die Wärmepumpensteuerung muss maximale Monitoring-Möglichkeiten und Internetanbindung bieten und alle relevanten Betriebsdaten „mitloggen“.
  10. Die Wärmepumpe muss über einen elektronisch geregelten Kältemittelkreislauf verfügen. Dieser ist vorteilhaft für die Ferndiagnose, -überwachung sowie für die Effizienz!

Achten Sie stets darauf, dass das von Ihnen favorisierte Unternehmen für eine WP-Installation über eine entsprechende Qualifikation verfügt. Weiterbildungseinrichtungen wie die TWK GmbH (Test- und Weiterbildungszentrum Wärmepumpen und Kältetechnik) mit Sitz in Karlsruhe bilden Installateure und Kältetechniker zu Wärmepumpen-Fachleuten aus. Diese beherrschen neben dem Heizungs- und Elektroanschluss auch den Kältemittelkreislauf und sind für die Anlagenauslegung, Installation und Wartung von Wärmepumpenanlagen der ideale Partner!

4 Antworten zu “10 Tipps für die Auswahl der richtigen Wärmepumpe und Wärmequelle für den Neubau!

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  3. Toll, danke dir für den Artikel mit den 10 Tipps. Zusammen mit anderen Quellen konnte ich mir so viel Wissen aneignen, welche uns bei der Entscheidung geholfen haben. Weiter so!

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